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FCI - Standard Nr. 310 / 13. 08. 2013 / EN
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FCI - Standard Nr. 310 / 25. 04. 2001 / D
Peruanischer Nackthund
(Perro sin pelo del Perú)
ÜBERSETZUNG: Frau Michèle Schneider
URSPRUNG: Peru.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES: 13. 03. 2001.
VERWENDUNG: Gesellschaftshund.
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp.
Sektion 6 Hunde vom Urtyp.
Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Einigen Experten zufolge wurde dieser Hund in Peru während der chinesischen Einwanderungsphase eingeführt, kurz nachdem der peruanische Präsident, Don Ramón Castilla, das Gesetz zur Abschaffung der Negersklaverei in Kraft gesetzt hatte. Andere Forscher vermuten dagegen, dass der Hund vom afrikanischen Kontinent stammt und über Nomaden eingeführt wurde, die mit ihren Nackthunden nach Amerika kamen. Eine weitere Erklärung wäre, dass die Anwesenheit dieses Hundes auf die Einwanderung von Menschen und ihren Hunden über die Behringstrasse von Asien nach Amerika zurückgeht. Mittlerweile gibt es neben allen Vermutungen gewisse Beweise wie Darstellungen auf den Keramiken verschiedener Zivilisationen der Vorinkazeit (Vicus, Mochica,Chancay, Chancay unter Tiahuanacoïde Einfluss und Chimù); in vielen Fällen hat der Nackthund den Puma, die Schlange oder den Falken verdrängt; letzteres ganz besonders und am deutlichsten in der Chancaykultur. Aus diesen Abbildungen lässt sich schlussfolgern, dass der Nackthund im Laufe der als Vorinkazeit bekannten archäologischen Epoche, das will heissen zwischen 300 v.Ch. und 1400 n.Ch. auftauchte.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Insgesamt handelt es sich hierbei um einen eleganten und schlanken Hund, dessen Aussehen Schnelligkeit, Kraft und Harmonie ausdrückt; er darf nie derb erscheinen. Der Rasse fehlen als grundlegendes Merkmal am ganzen Körper die Haare.
Eine weitere Besonderheit ist das fast immer unvollständige Gebiss. Edel im Wesen und in der Familie sehr anhänglich, ist er Fremden gegenüber reserviert; er ist lebhaft, aufgeweckt und ein guter Wächter.
WICHTIGE PROPORTIONEN: Die Widerristhöhe steht zur Körperlänge im Verhältnis 1 : 1; bei Hündinnen kann der Körper etwas länger sein als bei Rüden.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): Edel und zu Hause in der Familie anhänglich, dabei lebhaft und aufgeweckt; Fremden gegenüber zeigt er sich misstrauisch und wachsam.
KOPF: Lupoïde Form.
OBERKOPF:
Schädel: Schädel von mittleren Proportionen; orthoïd (obere Begrenzungslinien von Fang und Schädel sind parallel), eine leichte Divergenz ist zulässig; von oben gesehen ist der Schädel breit, der Kopf zur Nase hin verjüngt; die Brauenbogen sind mittelmässig entwickelt; der Hinterhauptkamm ist wenig ausgeprägt.
Stop: Stirnabsatz wenig ausgeprägt (ungefähr 140°).
GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Die Farbe des Nasenschwamms muss mit den verschiedenen Farben der Haut harmonieren.
Fang: Oberlinie aus der Seitenansicht gerade.
Lefzen: Sie müssen so straff wie möglich sein und am Zahnfleisch anliegen.
Kiefer / Zähne: Die Schneidezähne zeigen Scherenschluss und die Fangzähne sind normal entwickelt; das Fehlen von einem oder aller Prämolaren oder Molaren ist zulässig. Der Unterkiefer ist wenig entwickelt.
Backen: Sie sind normal entwickelt.
Augen: Aufgeweckter und intelligenter Ausdruck; die Augen müssen von mittlerer Grösse sein, leicht mandelförmig, weder tief in den Höhlen liegen noch hervortreten und normal und gleichmässig stehen, d.h. weder zu nahe beieinander noch zu weit voneinander entfernt;
die Farbe kann variieren, beginnend bei Schwarz, durch alle Brauntöne hindurch bis zum Gelb; sie muss mit der Hautfarbe harmonieren; in jedem Fall müssen beide Augen von gleicher Farbe sein. Die Farbe der Lider reicht von Schwarz bis zu Rosa bei Hunden mit hellem Gesicht; die hellen Farben und Rosa sind zulässig, aber nicht erwünscht.
Ohren: Die Ohren müssen beim aufmerksamen Hund aufrecht stehen, in Ruhestellung werden sie dagegen nach hinten gelegt; die Ohren sind mittellang; am Ansatz sind sie breit und verschmälern sich zum Ende hin allmählich, um dann nahezu spitz auszulaufen; der Ohransatz beginnt auf der oberen Schädelregion, um dann seitlich und schräg zu enden; in aufgerichteter Stellung bilden die Ohrachsen einen variablen Winkel von ungefähr 90°.
HALS:
Obere Linie: Geschwungen (konvex).
Länge: Ungefähr von gleicher Länge wie der Kopf.
Form: Annähernd kegelstumpfförmig ; geschmeidig, gut bemuskelt.
Haut: Dünn, glatt und elastisch; gut am Bindehautgewebe anliegend; keine Wamme.
KÖRPER: Von mittleren proportionen.
Obere Profillinie: Gerade, obgleich einige Hunde eine konvexe Wölbung im Rücken-/Lendenbereich zeigen, die sich in Höhe der Kruppe verliert.
Widerrist: Wenig betont.
Rücken: Obere Linie gerade; oft tritt die gut entwickelte Rückenmuskulatur beidseitig bis zur Lendenregion hin konvex hervor.
Lenden: Kräftig und gut bemuskelt; ihre Länge erreicht ungefähr 1/5 der Widerristhöhe.
Kruppe: Ihre obere Linie ist leicht konvex; ihre Neigung zur Horizontalen liegt bei etwa 40°; ihr fester und muskulöser Bau sichert einen guten Schub aus der Hinterhand.
Brust: Von vorn betrachtet muss die Brust eine gute, aber nicht übertriebene Breite aufweisen; sie reicht fast bis zum Ellenbogen hinab; die Rippen müssen leicht gebogen sein, niemals flach; hinter den Ellenbogen gemessen muss der Brustumfang die Widerristhöhe um etwa 18% übertreffen.
Untere Profillinie und Bauch : Die untere Linie beschreibt eine elegante und gut betonte Kurve, die vom unteren Brustteil ausgeht und entlang dem gut, aber nicht übertrieben aufgezogenen Bauch ansteigt.
RUTE: Die Rute ist tief angesetzt; sie ist am Ansatz dick und verjüngt sich zur Spitze hin; in der Erregung darf der Hund die Rute über die Rückenlinie gebogen tragen, sie darf sich aber nie einrollen; in Ruhestellung fällt sie herab und zeigt am Ende einen leichten, aufwärts gebogenen Haken; manchmal wird sie unter dem Bauch eingezogen; in der Länge reicht sie fast bis zum Sprunggelenk; die Rute muss unkupiert sein.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND: Gut unter den Körper gestellt; die Vorderläufe sind von vorn betrachtet völlig senkrecht, und die Ellenbogen sind nicht ausgedreht; der Winkel Schulterblatt-Oberarmbein schwankt zwischen 100° und 120°; in der Seitenansicht liegt der Winkel, den der Mittelfuss mit der Vertikalen bildet, bei 15° bis 20°.
Vorderpfoten: Sie sind halblang und ähneln der Hasenpfote; die Ballen sind kräftig und widerstehen der Hitze; die Zwischenzehenhäute sind gut entwickelt; schwarze Hunde besitzen vorzugsweise schwarze Krallen und hellere Hunde besitzen helle Krallen.
HINTERHAND: Die Muskeln sind rundlich und elastisch; die Kurve der Hinterbacken tritt deutlich hervor; der Winkel Hüftbein-Oberschenkelbein schwankt zwischen 120° und 130°, und der Winkel Oberschenkelbein-Schienbein muss 140° betragen; von hinten betrachtet müssen die Hintergliedmassen senkrecht stehen; Afterkrallen müssen entfernt werden.
Hinterpfoten: Wie die Vorderpfoten.
GANGWERK: Durch die beschriebenen Winkelungen und Strukturen der Gliedmassen bedingt, bewegen sich diese Hunde in einem eher kurzen aber schnellen Schritt, dabei gleichzeitig abfedernd und geschmeidig.
HAUT: Auf der gesamten Körperoberfläche soll die Haut glatt und elastisch sein; sie kann aber auf dem Kopf und um Augen und Wangen einige rundliche, nahezu konzentrische Linien bilden. Man hat festgestellt, dass die innere und äussere Temperatur bei diesen Hunden exakt derjenigen anderer Rassen entspricht; das Fehlen eines Haarkleides führt zu einer sofortigen und direkten Wärmeabgabe, wohingegen bei Hunden mit Haarkleid die Wärme durch das Haar mittels natürlicher Luftumwälzung abgeführt wird.
HAARKLEID
HAAR: Um dem Namen "Nackthund" zu genügen, muss das Haarkleid fehlen; man gestattet einige Haarreste auf dem Kopf und an den Enden von Gliedmassen und Rute und manchmal einige wenige Haare auf dem Rücken.
FARBE: Die Haarfarbe kann zwischen Schwarz bei schwarzen Hunden, Schieferschwarz, Elefantenschwarz, Blauschwarz, jeder Grautönung, Dunkelbraun bis hin zu Hellblond variieren. Alle diese Farben können einfarbig oder mit rosafarbenen Flecken an jedem Punkt des Körpers auftreten.
GRÖSSE UND GEWICHT:
Widerristhöhe: Bei Rüden und Hündinnen gibt es drei Grössen:
Klein: von 25 bis 40 cm ( 9 3/4 bis 15 3/4 inches),
Mittel: von 40 bis 50 cm (15 3/4 bis 19 3/4 inches),
Gross: von 50 bis 65 cm (19 3/4 bis 25 3/4 inches).
Gewicht: Das Gewicht steht bei Rüden und Hündinnen im Verhältnis zur Grösse :
Klein: von 4 bis 8 kg ( 8,8 bis 17,6 lbs),
Mittel: von 8 bis 12 kg (17,6 bis 26,4 lbs),
Gross: von 12 bis 25 kg (26,4 bis 55,1 lbs).
FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
• Halb aufgerichtete Ohren.
• Afterkrallen an den hinteren Gliedmassen.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER:
• Vor- oder Rückbiss.
• Abweichung des Kiefers.
• Hängeohren oder kupierte Ohren.
• Angeborene Schwanzlosigkeit, kurze oder amputierte Rute.
• Übermässig viel Haar an den vom Standard erlaubten Stellen.
• Haar an vom Standard nicht erlaubten Stellen.
• Albinismus.
N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.